Agfa Family System

Gerätetyp
Typ/Modell
Family
Format
Baujahr
ab 1980
Dekade
Lichtsystem
Beschreibung

Die Kamera hat einen Belichtungsmesser, aber kein Zoomobjektiv (zu dieser Zeit eine erhebliche Einschränkung). Die orange Taste ist zum Fotografieren, die schwarze zum Filmen (die Technik war 1980 nicht neu, aber nicht sonderlich bekannt und wurde so als "Neuheit" angekündigt). Die Filmgeschwindigkeit (18fps) lässt sich nicht variieren, die Belichtungszeit beträgt immer 1/30s, auch im Einzelbild-Modus (Aufnahmen verwackeln leicht). Die Bildqualität ist gut und der Bildstand einwandfrei.

Der Projektor "Agfa Family p" konnte nicht auf Leinwand, sondern nur auf die eingebaute Mattscheibe (Monitor mit 8x10cm) projizieren. Später gab es dafür eine Vorsatzlupe, die das Bild auf 15,5 cm × 20,5 cm vergrößerte. Links gibt es eine Ablage für sechs 15 m-Spulen. Mit Einschalten des Projektors läuft der Motor, der Drehschalter setzt den Filmtransport in Gang. In Mittelstellung wird der manuell Film eingelegt, in Linksstellung wird zurückgespult. Der Schalter für den Timer hält den Filmtransport bei einem Foto (das bei der Aufnahme markiert worden sein musste) etwa 3-5 Sekunden an und setzt dann den Filmtransport fort. Mit der roten Taste kann man Standbilder betrachten, unabhängig von vorher für den Timer markierten Fotos. Die niedrige Leistung der Lampe erlaubte ein unbegrenzt langes Standbild, ohne den Film zu schmelzen. Mit einem seitlich ansetzbaren Sofortbild-Zusatz (ab Ende 1981) konnte man von den markierten Fotos Papierbilder anfertigen (Kodak 6,8 cm × 9 cm). Kamera und Projektor sind Entwürfe von Schlagheck Schultes Design, das auch alle anderen Agfa-Kameras entwarf. Die Kamera hat eine ungewöhnlich runde Form.

Bemerkungen

Das System war trotz der Film/Fotokombination ein riesiger Flop (da die Zeit für Super 8 vorbei und die angebotenen Kamera- und Projektionsfeatures sowohl im Vergleich zur herkömmlichen Super8-Technik , als auch zu den am Markt gerade neu aufgekommenen Videosystemen viel zu schlecht waren) und führte zum Bankrott des Münchener Agfa Camera-Werkes.

Kamera und Projektor wurden vom Rekordcafe getrennt eingekauft.

Das System ist auch unter der Inventarnummer P 1-47 aufgeführt. 

Zubehör

Die (spezielle) Gegenspule für den eingelegten Film und die oben beschriebene Vorsatzlupe fehlen. Mit einem seitlich ansetzbaren Sofortbild-Zusatz (ab Ende 1981) konnte man von den markierten Fotos Papierbilder anfertigen (Kodak 6,8 cm × 9 cm), auch dieser ist hier aber nicht vorhanden.  

Inv.-Nr.
K 1-12